Der Retter in der Not: Wenn die Bahn streikt, steht der Fernbus schon bereit

Das Tauziehen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist noch immer nicht beendet: Heute Vormittag verstrich das Ultimatum, das die GDL der Deutschen Bahn zur Unterzeichnung des Verhandlungsprotokolls gesetzt hatte, weshalb Experten davon ausgehen, dass ein erneuter Streik in der Luft liegen könnte. GDL-Chef Claus Weselsky sprach sich bereits für die Arbeitsniederlegung der Zugführer aus und rät der Gewerkschaft zu einem Bahnstreik von bis zu vier Tagen. Wer dennoch in den nächsten Tagen verreisen möchte und einen Streik fürchtet, dem bleibt immer noch die Möglichkeit, auf den Fernbus umzusteigen. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Fernbus in Streikphasen zum Retter in der Not für viele Reisende und Pendler.

Sowohl bei den vergangenen als auch bei den aktuellen Tarifverhandlungen geht es nicht nur um mehr Lohn für die Zugführer, sondern um allgemeine Rahmenbedingungen. Im Fokus steht vor allem die Frage nach der Vertretungshoheit der einzelnen Berufsgruppen. So möchte die GDL in Zukunft auch für die Interessen von Zugbegleitern und Rangierführern einstehen, die bisher unter die Obhut der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG fielen. Die Deutsche Bahn lehnt unterschiedliche Tarifverträge jedoch ab, weshalb die Fronten weiterhin verhärtet sind. Auch die Überstundenregelung der DB soll laut GDL überarbeitet werden. Anstelle unbegrenzter Überstunden fordert die Gewerkschaft ein Maximum von 50 Überstunden pro Jahr.

Dank der Fernbusse, die seit Beginn des Jahres 2013 auf Deutschlands Straßen verkehren, konnten die Auswirkungen vergangener Streiks für viele Reisende abgeschwächt werden. Während die Züge auf dem Abstellgleis standen, erhöhten zahlreiche Fernbus-Anbieter ihre Kapazitäten, um der hohen Nachfrage Herr werden zu können. Dies führte zu Rekord-Wochenenden bei den Busunternehmen. FlixBus konnte beispielsweise ein Umsatzplus von 30 Prozent verbuchen und MeinFernbus verzeichnete bei der Verkündung der letzten Streikwelle eine Verdreifachung der Buchungszahlen. So ergab sich insgesamt eine Win-Win-Situation: Fernbus-Anbieter konnten neue Kundengruppen erschließen, die bisher noch nicht mit dem Fernbus unterwegs waren, während Fahrgäste trotz des Streiks ihr Ziel erreichen konnten – dank der vollständig erstatteten Bahntickets und der günstigen Fernbus-Tickets wurde dabei teils sogar noch der ein oder andere Euro gespart. (KH)

Mit unserem Newsletter bleiben Sie rund um das Thema Fernbusse immer auf dem Laufenden.
Mehr Aktuelles? Hier finden Sie alle News auf Fernbusse.de.