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Bahn versus Fernbus: Die Zukunft des FernverkehrsOb Bahn, Fernbus, Mitfahrgelegenheit oder Flugzeug – den Deutschen stehen aktuell so viele Reisealternativen wie nie zuvor zur Verfügung, was zahlreiche Spekulationen über die Zukunft des Fernreiseverkehrs aufwirft. Gerade der seit Anfang 2013 liberalisierte Markt für den Fernbus brachte eine neue Dynamik in den Fernverkehr, der bisher weitestgehend von der Deutschen Bahn dominiert wurde. Vertreter des Unternehmens gaben kürzlich an, die schnelle Entwicklung des Fernbus-Marktes unterschätzt zu haben und korrigierten die erwarteten Gewinnverluste für 2014 bereits von 40 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro.

Von der Schiene auf die Straße

Zwar entspricht dieser Wert lediglich 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes der Bahn, doch wird dem noch jungen Fernbus-Markt weiteres Wachstum prophezeit. Die Deutsche Bahn selbst rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatzvolumen von 160 Millionen Euro, das von den Fernbus-Anbietern abgeschöpft wird. Bis 2016 soll der Wert auf bis zu 450 Millionen Euro ansteigen. Dies stimmt mit Schätzungen des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer überein. Wolfgang Steinbrück, Präsident des BDO und selbst aktiv in der Fernbusbranche tätigt, rechnet mit bis zu 25 Millionen Reisenden im Jahr 2030. Unter Bezug auf eine Studie des Marktforschungsinstituts TEMA-Q gibt er zu Bedenken, dass bereits 77 Prozent der Bundesbürger von den neuen Fernbussen gehört hätten, jedoch bisher nur 3 Prozent eine Fernbusreise unternommen hätten. 45 Prozent der Befragten geben unterdessen an, sich vorstellen zu können, demnächst in einen Fernbus zu steigen. So tut sich ein enormes Wachstumspotenzial auf, das auch von der Deutschen Bahn mittlerweile ernst genommen wird. Einer Studie des Marktforschungsinstituts IGES zufolge nutzten 44 Prozent der Fernbusfahrgäste zuvor die Bahn. Der Fahrgastverlust spiegelt sich beim ehemaligen Monopolisten besonders an der hohen Anzahl der gekündigten Bahncards wider. Gerade preissensible Fahrgäste wie Studenten oder Senioren kehren der Bahn den Rücken, denn häufig ist die Fahrt mit dem Fernbus noch immer preiswerter als die günstigste Fahrt auf Schienen.

Verzerrter Wettbewerb oder unterschätzte Konkurrenz?

Gerade die Preispolitik der Fernbus-Anbieter stößt bei Vertretern der Deutschen Bahn auf Unverständnis. Während die Bahn hohe Trassenkosten für die Nutzung des Schienensystems entrichten muss, nutzen die Fernbusse Deutschlands Straßen kostenfrei und zahlen lediglich für die Nutzung der großen zentralen Omnibusbahnhöfe. Ulrich Homburg, Personenverkehrsvorstand der DB, verdeutlicht diese Problematik anhand eines Rechenbeispiels: Für eine Fahrt mit dem Fernbus seien durchschnittlich 5 Cent pro Kilometer zu bezahlen – die Deutsche Bahn allerdings benötige allein diesen Betrag, um die Infrastruktur instand zu halten. Homburg kommt zu dem Schluss, dass der Versuch der DB, mit der Billigpreispolitik der Fernbus-Anbieter mitzuhalten, letztendlich einem „Selbstmord aus Angst vor dem Tod“ gleichkäme. Stattdessen werden Forderungen nach einer Maut für Fernbusse laut, die wiederum von Vertretern des BDO als unsinnig abgetan werden: Ein Fernbus ersetze mehrere PKW und würde Deutschlands Autobahnen so nachhaltig schonen statt sie zu verschleißen. Dass dieses Argument nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt erneut die IGES-Studie, welcher zufolge 46 Prozent der Fernbusreisenden als Alternative das eigene Auto als Verkehrsmittel gewählt hätten.

Experten prognostizieren Preisanstieg

Es bleibt jedoch hinzuzufügen, dass Vertreter beider Lager sich in einer Sache einig sind: Keiner der Fernbus-Anbieter – darunter namhafte Start-Ups wie FlixBus oder MeinFernbus – fährt bisher schwarze Zahlen ein. Die Konkurrenz ist zu groß und die Preise sind zu günstig. Steinbrück zieht daraus die Schlussfolgerung, dass das niedrige Preisniveau für Fernbusreisen auf Dauer nicht rentabel sein kann und ein Preisanstieg nicht zu vermeiden sein wird. Dennoch zeigen aktuelle Zahlen und Expertenprognosen, dass der Fernbus auch weiterhin auf der Überholspur fahren wird und der Schiene so deutlich Konkurrenz macht, was nicht nur die Deutsche Bahn zu spüren bekommt: Vergangene Woche verkündete das private Eisenbahnunternehmen Hamburg-Köln-Express (HKX), sich formal aus dem Fernverkehr zurückzuziehen und sich fortan auf den Regionalverkehr konzentrieren zu wollen. Ulrich Homburg von der DB meldet unterdessen, an der „strukturellen Neuausrichtung des Fernverkehrs“ zu arbeiten und alle Linien auf ihre Rentabilität hin zu überprüfen. So sollen Gewinnverluste in Zukunft minimiert werden und die Unternehmensziele weiterhin verfolgt werden. Immerhin verkündete Bahnchef Rüdiger Grube gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Vorjahresumsatz von 39 Milliarden Euro bis 2020 auf 54 Milliarden Euro anwachsen lassen zu wollen – ein ehrgeiziges Ziel angesichts des steigenden Konkurrenzdrucks. (KH)

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