Stiftung Warentest nimmt Fernbus-Anbieter unter die Lupe

Für die November-Ausgabe ihres Magazins testete die Stiftung Warentest unterschiedliche Fernbus-Anbieter und bewertete dabei den Buchungs- und Stornierungsvorgang sowie die Fahrt selbst. Dazu wurden zehn erfahrene Tester auf die Reise geschickt, die je zehnmal mit den Anbietern DeinBus.de, Eurolines, FlixBus und IC Bus verreisten. Um die Pünktlichkeit genauer beurteilen zu können, wurden zusätzlich 80 Stichproben je Anbieter an den Busbahnhöfen gemacht.

FlixBus

Der Marktführer konnte zunächst durch die einfache und übersichtliche Buchung überzeugen. Sowohl die Fahrradmitnahme als auch das Sperrgepäck konnten direkt während der Buchung des eigentlichen Tickets mit ausgewählt werden. Auch die Stornierung ist einfach geregelt: Bei einer Stornierung bis 15 Minuten vor der Abfahrt erhält der Kunde einen Gutschein in Höhe des Ticketpreises, der ein Jahr lang gültig ist und bei der nächsten Fahrt mit FlixBus eingelöst werden kann. Bei der Fahrt an sich, musste sich FlixBus allerdings der Konkurrenz geschlagen geben: Nur jeder zweite Fahrer wurde von den Testern als freundlich bezeichnet und zwei der zehn Fahrer telefonierten ohne Freisprecheinrichtung. Das versprochene WLAN funktionierte auf sieben der zehn Testfahrten. Insgesamt kamen 70 Prozent der FlixBusse pünktlich an ihrem Ziel an; nur drei Prozent erreichten die Endhaltestelle mit einer signifikanten Verspätung von über einer Stunde.

DeinBus.de

Zwar läuft die Buchung einfach und problemlos ab, doch nur wenn man ohne Sperrgepäck oder Fahrrad auf die Reise gehen will, denn dies muss vor oder nach der Buchung gesondert angemeldet werden. Außerdem bemängelten die Tester, dass man kein eigentliches Ticket erhält, sondern nur eine Buchungsbestätigung per Mail und dass die Stornierung mit 3 Euro zu Buche schlägt. Waren die Tester dann aber im Bus, lief alles problemlos. Das WLAN mit Unterhaltungsangebot funktionierte in den meisten Fällen und 81 Prozent der Busse von DeinBus.de kamen pünktlich an ihrem Ziel an. Nur zwei Prozent wiesen eine Verspätung von über einer Stunde auf.

Eurolines

Bei Eurolines Germany schnitt vor allem das Testergebnis bei der Buchung selbst mangelhaft ab: Die Tester beschrieben die Suche als verwirrend und die Stornierungskonditionen als zu unübersichtlich. So sind Promotickets zum Sparpreis beispielsweise von der Stornierung ausgeschlossen. Für Tickets zum Normalpreis hängen die Storno-Konditionen davon ab, wie spontan man die Reise absagen will. Storniert man 48 Stunden vor Abfahrt, muss man beispielsweise 25 Prozent des Ticketpreises, mindestens aber 10 Euro zahlen. Auch was die Pünktlichkeit betrifft, liegt Eurolines hinter der Konkurrenz: Nur 64 Prozent der Busse kamen zum angegebenen Zeitpunkt am Ziel an. Drei Prozent der Fahrten waren über eine Stunde verspätet.

IC Bus

Bei der Bahn-Tochter IC Bus läuft die Buchung eines Tickets über die Bahn-Seite ab. Besonders vorteilhalt ist dabei, dass Live-Updates über den Standort des Busses über die Bahn-Navigator-App abgerufen werden können. Die Stornierung ist einfach geregelt: Handelt es sich um ein Ticket zum Sparpreis, kostet die Stornierung pauschal 17,50 Euro. Reguläre Tickets können bis einen Tag vor der Abfahrt kostenlos storniert werden. Insgesamt machten die Fahrten mit IC Bus einen guten Eindruck – auch beim Pünktlichkeitswert: 81 Prozent der Busse erreichten das Ziel nach Fahrplan und nur ein Prozent der Fahrten verbuchten eine Verspätung von über einer Stunde.

Insgesamt empfiehlt die Stiftung Warentest, bei Fahrten mit dem Fernbus immer die Angebote unterschiedlicher Busunternehmen zu vergleichen. Gerade beim Kleingedruckten wie bei den Umbuchungs- und Stornierungskonditionen können sich die Angebote stark unterscheiden. (KH)

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