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Trotz Aus für Berlin Linien Bus und Postbus: Fernbus-Markt weiter in BewegungAb dem 1. November 2016 wird es auf Deutschlands Straßen etwas weniger farbenfroh zugehen: Nachdem Anfang August bekannt wurde, dass der Fernbus-Anbieter FlixBus ab November die Linien des Konkurrenten Postbus übernehmen wird, gab Mitte Oktober auch die Bahn-Tochter Berlin Linien Bus bekannt, den Betrieb Ende des Jahres einzustellen. Der letzte Betriebstag wurde nun jedoch aufgrund zu hoher Verluste vorgezogen. Dies bedeutet, dass am 1. November nicht nur die gelben Busse von Postbus von der Straße verschwinden werden, sondern zeitgleich auch die blau-pinken von Berlin Linien Bus.

Berlin Linien Bus gibt vorzeitiges Betriebsende bekannt

Bereits seit Längerem war seitens der Deutschen Bahn die Rede von einer Überarbeitung des hauseigenen Fernbus-Konzepts. Von Bahn-Chef Rüdiger Grube zuletzt als „Blödsinn“ bezeichnet, wurde mehrmals betont, dass das Fernbus-Geschäft aufgrund der niedrigen Preise und des hitzigen Wettkampfs nicht gewinnbringend betrieben werden könne. Obwohl Berlin Linien Bus seinen Marktanteil laut einer Studie des IGES-Instituts im Jahr 2016 von 9 auf 14 Prozent ausbauen konnte, wurde Mitte September überraschend die Einstellung des Betriebs verkündet. Bis Ende des Jahres wollte man zunächst noch unterwegs sein, gab aber vor Kurzem bekannt, schon ab Anfang November keine Fahrten mehr anzubieten. Als Begründung wurden zu hohe Verluste angegeben: Insgesamt hätte das Fernbus-Geschäft der beiden Bahn-Töchter Berlin Linien Bus und IC Bus weniger als 30 Millionen Euro Umsatz bei rund 15 Millionen Euro Verlust gebracht.
 

Wichtige Informationen für Fahrgäste:

  • Berlin Linien Bus stellt zum 31. Oktober 2016 den Betrieb ein
  • Ausgewählte Routen werden von IC Bus übernommen
  • Restguthaben von Gutscheinen werden ausbezahlt

 
Berlin Linien Bus wurde im Jahr 1947 gegründet. Zur Zeit der deutsch-deutschen Teilung bestand das Hauptgeschäft des bis dato einzigen Fernbus-Anbieters darin, das geteilte Berlin mit zunächst 12 Zielen in ganz Deutschland zu verbinden. Seit der Liberalisierung des Fernbus-Marktes im Jahr 2013 baute der Fernbus-Anbieter sein Netz stark aus und verknüpfte zuletzt knapp 300 Ziele in ganz Europa miteinander. Den rund 80 Mitarbeitern, die von der Geschäftsaufgabe betroffen sind, wurden laut Berlin Linien Bus „individuelle Perspektiven“ angeboten. Auf die zahlreichen Busfahrer wirkt sich das Einstellen des Betriebs nicht direkt aus, da diese bei den jeweiligen Subunternehmern von Berlin Linien Bus angestellt sind. Eine Rückerstattung gebuchter Tickets ist nicht nötig, da keine Reisen nach dem 31. Oktober buchbar waren. Wer noch einen gültigen Gutschein aus einer Stornierung oder aus dem Fanshop hat, bekommt das Restguthaben ausbezahlt. Dazu müssen lediglich der jeweilige Code sowie Kontakt- und Bankdaten per Mail an Berlin Linien Bus geschickt werden.

Gänzlich zieht sich die Deutsche Bahn jedoch nicht vom Fernbus-Markt zurück: Ausgewählte Berlin Linien Bus-Routen sollen künftig in die Fahrpläne von IC Bus integriert werden. Dies betrifft beispielsweise die Linien Berlin-Usedom, Hamburg-Bremen-Amsterdam und Berlin-Hamburg-Kopenhagen. Der Fokus soll dabei auf touristischen Zielen und internationalen Korridoren liegen.

FlixBus übernimmt Postbus

Im Oktober 2013 starteten die Deutsche Post und der Automobilclub ADAC mit einem gemeinschaftlichen Projekt namens „ADAC Postbus“ auf dem Fernbus-Markt. Nachdem der Konkurrenzkampf stärker war, als anfänglich gedacht, stieg der ADAC im November 2014 aus, woraufhin der Fernbus-Anbieter in „Postbus“ umbenannt wurde. Mit einer Mediathek und zusätzlichen Services wie der Reservierung des Wunschsitzplatzes wollte sich Postbus von den Mitbewerbern abheben und sich stattdessen als Qualitätsanbieter durchsetzen. Da die Umsätze jedoch nicht den Erwartungen entsprachen, verkaufte der Fernbus-Anbieter sein Geschäft im August dieses Jahres an den Marktführer FlixBus. Die Übernahme soll am 1. November in Kraft treten, wobei Flughafentransfers eine Ausnahme darstellen. Nationale Verbindungen von und nach München Airport werden noch bis zum 14. Dezember von Postbus übernommen. Internationale Verbindungen zum Münchner Flughafen – beispielsweise ab Salzburg oder Innsbruck – werden bis zum 11. Februar 2017 von den gelben Bussen gefahren.
 

Wichtige Informationen für Fahrgäste:

  • Postbus stellt zum 31. Oktober 2016 den Betrieb ein – Ausnahme: Verbindungen zum Münchner Flughafen
  • Noch gültige Postbus-Karten verfallen: Inhaber der Postbus-Karte können sich die Restlaufzeit erstatten oder durch höherwertige Gutscheine kompensieren lassen.
  • Käuflich erworbene Wertgutscheine sowie Postbus-Gutscheine aus Stornierungen werden bei Restlaufzeit nach dem 1. November 2016 auch von FlixBus anerkannt.
  • Bisherige Vorteile für ADAC-Kunden entfallen.

 
Aus dem Zusammenschluss mit Postbus erhofft sich FlixBus vor allem eine Ausweitung der Zielgruppe, da sich die Marke Postbus verstärkt an ältere und wenig online-affine Fahrgäste richtete. Um diesen künftig mehr entgegenzukommen, werden im Rahmen einer Vertriebskooperation FlixBus-Gutscheine in Filialen der Deutschen Post verkauft. Vom 21. November bis zum 15. Dezember gibt es auch FlixBus-Gutscheine zum Sonderpreis von 9,99 Euro. Diese sind für Reisen mit dem Fernbus auf einer beliebigen innerdeutschen Strecke gültig. Einzige Bedingung ist, dass die Reise zwischen dem 9. Januar und dem 31. März 2017 angetreten wird.

Ausgewählte Strecken des Postbus-Netzes werden in das bestehende Netz von FlixBus integriert. Dabei ist jedoch zunächst unsicher, welche Strecken dies betrifft. Ein Beispiel stellt die Strecke Rostock-Greifswald dar, die zwar aktuell noch bis zum 31. Oktober 2016 über Postbus buchbar ist, jedoch vorerst nicht in die Fahrpläne von FlixBus aufgenommen wurde.

FlixBus: Marktführer, aber kein Monopolist

Nachdem FlixBus im Januar 2015 den bis dato größten Konkurrenten MeinFernbus übernommen hat und später das kontinentaleuropäische Geschäft des britischen Anbieters megabus sowie das Unternehmen Postbus aufgekauft hat, beläuft sich der Marktanteil von FlixBus auf über 80 Prozent. Zwar dürfte dieser Wert auch durch den Wegfall von Berlin Linien Bus noch einmal steigen, doch haben Kunden nicht mit signifikanten Preiserhöhungen zu rechnen. Die starke Konkurrenz anderer Verkehrsträger wie Mitfahrzentralen oder der Deutschen Bahn sorgt weiterhin für niedrige Preise.

FlixBus: Marktführer, aber kein MonopolistZusätzlich dazu bewegt sich FlixBus noch immer nicht ganz alleine auf dem deutschen Fernbus-Markt: Der Offenbacher Fernbus-Pionier DeinBus.de ist im Süd-Westen der Republik aktiv und der österreichische Anbieter Hellö, der erst vor Kurzem an den Start ging, bietet neben Cross-Border-Verbindungen auch innerdeutsche Fahrten an. Darüber hinaus verknüpft auch der tschechische Fernbus-Anbieter Student Agency / Regiojet zahlreiche deutsche Städte zum kleinen Preis. Was die Anzahl der Linien betrifft, so trifft FlixBus auch auf europäischer Ebene noch auf einen potenten Mitstreiter mit langjähriger Erfahrung: Eurolines ist ein internationaler Verband aus mehr als 30 europäischen Busunternehmen und in zahlreichen Ländern unterwegs. Insgesamt bietet Eurolines so bei grenzüberschreitenden und ausländischen Verbindungen aktuell mehr Auswahl als FlixBus.

Alles in allem ist der deutsche Fernbus-Markt trotz fortschreitender Konsolidierung noch nicht beim endgültigen Stillstand angekommen. Der Netzausbau der einzelnen Anbieter sowie die steigende Anzahl an attraktiven Zielen im Ausland sorgen für eine Vielzahl an Reisemöglichkeiten zu weiterhin niedrigen Preisen.

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