Zum ersten Januar hat der Fernbus-Anbieter FlixBus erstmals die Strecke von Chemnitz nach Dresden in Betrieb genommen. Der Grund, weshalb die Verbindung zwischen den zwei sächsischen Großstädten erst so spät in die Fahrpläne integriert wurde, besteht darin, dass der Fernbus-Markt auf vergleichsweise kurzen Strecken strengen Restriktionen unterliegt.
Regionalverkehr auf Schienen soll geschützt werden
Als die Liberalisierung des Fernbus-Marktes auf den Tisch kam, war die Sorge um den Regionalverkehr auf Schienen groß – besonders da dieser staatlich subventioniert wird. Es sollte vermieden werden, dass die Regional- und Nahverkehrszüge zu sehr unter der neuen, günstigen Konkurrenz leiden. Aufgrund dessen wurde eine Regelung eingeführt: Fernbusse dürfen nicht auf Strecken verkehren, die unter 50 Kilometer lang sind oder die mit der Bahn in weniger als einer Stunde zu bewältigen sind.
Bis vor Kurzem galt das auch auf der Strecke von Dresden nach Chemnitz: Die jüngste Fahrplanänderung der Deutschen Bahn führte allerdings zu einer verlängerten Fahrzeit, die nun exakt eine Stunde und eine Minute beträgt. Infolgedessen fiel das Beförderungsverbot auf der Verbindung weg und FlixBus sicherte sich umgehend die Konzession.
Fernbus-Ticket kostet weniger als ein Drittel des Bahnpreises
Will man nun von Dresden nach Chemnitz reisen, ist man nicht mehr auf den eigenen Pkw oder die Bahn angewiesen. Bis zu neunmal täglich bedient FlixBus die neue Strecke, auf der Tickets bereits ab 5 Euro zu haben sind. Das günstigste Bahn-Ticket schlägt hingegen mit 16 Euro zu Buche, wodurch sich ein beachtliches Sparpotenzial ergibt. Auch was die Fahrtzeit betrifft, ist die Bahn auf dieser Strecke nicht deutlich im Vorteil. Während der schnellste Zug 61 Minuten braucht, ist man mit dem schnellsten Fernbus nur vier Minuten länger unterwegs.
FlixBus geht davon aus, dass sich die neue Strecke gerade aufgrund des hohen Sparpotenzials als Fahrgastmagnet herausstellen wird. Gerne würde FlixBus auch die Verbindung von Dresden nach Leipzig in den Fahrplan aufnehmen, doch ist die Bahn mit 59 Minuten hier noch eine Minute zu schnell unterwegs. Nichtsdestotrotz will der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst das Gespräch mit dem Fernbus-Anbieter und der Bahn suchen, um alle Möglichkeiten auszutarieren und neue, günstige Reisealternativen für Sachsen zu ermöglichen. (KH)
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