Kuriositäten aus der internationalen Busbranche

WLAN, Steckdosen und MediaCenter – wer diese mittlerweile recht gängigen Komfortmerkmale im Fernbus bereits für innovativ und fortschrittlich hält, der sollte einmal einen Blick auf die internationale Busbranche werfen. Techniker auf der ganzen Welt arbeiten täglich daran, das Reisen mit dem Bus sowohl umweltfreundlicher als auch attraktiver zu gestalten. So gibt es beispielsweise interessante Lösungsansätze dafür, wie ein Bus die ausgestoßene Menge an CO2 automatisch wieder absorbieren kann oder wie sich ein Stau umgehen lässt, um Verspätungen zu vermeiden.

Der Gartenbus von Madrid

Die Bürger Spaniens wurden vor Kurzem im Rahmen der Aktion „Muévete en Verde“ dazu aufgefordert, Ideen einzuschicken, mit denen man mit wenig Aufwand einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Bei einem der Gewinnerkonzepte, das demnächst umgesetzt werden soll, handelt es sich um den Gartenbus von Madrid. Die Idee ist so einfach wie genial: Das Dach eines Stadtbusses wird so präpariert, dass darauf ein fahrender Garten angebracht werden kann. Die Pflanzen absorbieren daraufhin einen großen Teil des ausgestoßenen CO2. Zunächst werden die Gartenbusse auf den Linien 27 und 34 unterwegs sein, die zahlreiche Sehenswürdigkeiten passieren. Auch eine Vielzahl an Bushaltestellen soll durch Gärten auf dem Dach nicht nur verschönert, sondern auch optimal genutzt werden. Ein positiver Nebeneffekt ist übrigens, dass es im Innenraum der Busse automatisch etwa 3 Grad kühler ist. Gerade während des heißen spanischen Sommers dürfte dies auf viel Anklang stoßen.

Londons Sightseeing-Bus für Hunde

Wer schon einmal in der britischen Hauptstadt London war, hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine Sightseeing-Tour mit einem der berühmten roten Doppeldeckerbusse gemacht. Diese gab es im vergangenen Januar nicht nur für Menschen, sondern auch für deren vierbeinige Begleiter. Eine Handelskette für Hundebedarf veranstaltete im Rahmen einer PR-Aktion Bus-Touren, bei denen sowohl Hunde als auch deren Herrchen voll auf ihre Kosten kamen. Ein Audiokommentar vermittelte Wissenswertes zu Londoner Sehenswürdigkeiten und deren Bezug zu Hunden, während als Zwischenstopps bekannte Gassi-Geh-Hotspots und hundefreundliche Pubs dienten.

Chinas ultimative Lösung bei Stau

Jeder kennt die Situation: Man steigt in einen Stadtbus, doch dieser kommt aufgrund der vielen Autos nur sehr langsam voran. In China wurde im Jahr 2010 eine Lösung für dieses Problem vorgestellt: der TEB-1. Dabei handelt es sich um einen Bus, der links und rechts auf Schienen fährt, in der Mitte aber einen Durchlass für PKW bildet. Der Bus kann seine Fahrt so einfach über wartenden Autos fortsetzen. Mit viel Spannung wurde ein Prototyp erwartet, der letztes Jahr enthüllt und getestet wurde. Seitdem scheint das vielbesprochene Projekt allerdings im Sand verlaufen zu sein. Nichtsdestotrotz besteht auf internationaler Ebene großes Interesse an dem Tunnelbus, weshalb eine Wiederaufnahme der Entwicklungsarbeiten nicht gänzlich ausgeschlossen ist.

Ökologisch unterwegs in Bristol

Nicht umsonst wurde Bristol vor einigen Jahren zum grünsten Ort Englands gewählt: In der Stadt verkehrt der sogenannte Bio-Bus, der besser unter dem Spitznamen „Poo Bus“ bekannt ist. Es handelt sich dabei um Fahrzeuge, die mit Bio-Methan angetrieben werden – einem Gas, das aus menschlichen Abfällen und Essensresten hergestellt wird und somit eine positive Umweltbilanz aufweist. Da Bio-Methan nur etwa halb so teuer ist wie Diesel, ist der erneuerbare Treibstoff nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel.

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