FlixBus-Umfrage: Deutschlands Haltestellen sind verbesserungswürdig

Ein großzügiger Sitzabstand, ausreichend Steckdosen und häufig kostenloses WLAN sorgen auf Fernbus-Reisen für ausreichend Komfort. Leider ist dieser jedoch nicht auch an jeder Bushaltestelle vorzufinden. Viele Kommunen wurden vom großen und plötzlichen Erfolg der Fernbusse überrumpelt, weshalb nicht ausreichend Kapazitäten vorhanden sind. Teils fehlt ein zentraler Busbahnhof sogar ganz, wie etwa in der Mainmetropole Frankfurt. Um herauszufinden, wie schlecht es um deutsche Bushaltestellen tatsächlich bestellt ist, befragte das Busunternehmen FlixBus mehr als 40.000 Reisende aus verschiedenen Ländern. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit 3,1 von 5 möglichen Punkten knapp unter dem Durchschnitt (3,2).

Deutschlands Haltestellen belegen insgesamt Platz 5 von 8. Als noch verbesserungswürdiger wurden nur die Busbahnhöfe in der Schweiz, den Niederlanden und Belgien bezeichnet. Den ersten Platz konnte sich hingegen Italien mit 3,6 Punkten sichern, wo selbst Mestre – die als am schlechtesten bewertete italienische Bushaltestelle – noch mit 3,1 Punkten auftrumpft. Auf Italien folgen die Tschechische Republik (3,3), Österreich (3,2) und Frankreich (3,2).

Innerhalb Deutschlands fanden vor allem Reisende aus Kassel Kaufungen (1,8), Wuppertal (1,9) und Trier (2,3) Grund zur Beschwerde. Diese drei Haltestellen schnitten auf nationaler Ebene am schlechtesten ab. Auch der Stuttgart Airport Busterminal (SAB), der erst vor drei Monaten eröffnet wurde, landete auf der Flopliste (2,4). FlixBus schließt daraus, dass kein Zusammenhang zwischen der Größe der Stadt und dem Komfort der Haltestelle besteht. Diese Theorie belegt auch der verhältnismäßig kleine Küstenort Greifswald, der mit seinem ZOB den zweiten Platz belegt (3,8). Die schönste deutsche Bushaltestelle finden Reisende in Hannover (3,8). Die Hansestadt Hamburg brachte es mit ihrem ZOB auf Platz 3 (3,7). Als nachgefragt wurde, was genau Reisende an den Haltestellen zu bemängeln hätten, wurden vor allem nicht ausreichende Sitzmöglichkeiten sowie fehlender Schutz vor Witterung genannt.

Für deutsche Reisende gibt es allerdings einen Funken Hoffnung: Vielerorts wurde bereits erkannt, dass es an der Infrastruktur mangelt, weshalb Busbahnhöfe entweder renoviert oder direkt neu gebaut werden. So darf sich der 50-jährige ZOB am Berliner Funkturm beispielsweise über eine Generalüberholung freuen und auch Frankfurt am Main soll schon bald einen zentralen Omnibusbahnhof im Stadtzentrum erhalten. (KH)

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