Studie zeigt: Bahn und Fernbus haben gegenüber dem Auto die Nase vorn

Im Rahmen einer Studie des Verkehrsclub Deutschland wurden der Fernbus, das Auto und die Deutsche Bahn auf ihre Tauglichkeit im Fernverkehr hin verglichen. So zeigte sich, dass die Preisdifferenz zwischen Reisen mit dem Fernbus gegenüber Fahrten mit der Bahn oder dem eigenen Auto markant ausfällt. Der Preisunterschied zwischen Bahn und Fernbus beträgt im Durchschnitt 139 Prozent. Wer das eigene Auto benutzt ist bei Einberechnung der Anschaffungskosten und der Tankfüllung am teuersten unterwegs: 362 Prozent beträgt die preisliche Differenz zur Fahrt mit dem Fernbus. Die günstigen Preise sind eines der wichtigsten Verkaufsargumente für den Fernbus: Mehr als drei viertel der Befragten gaben an, sich aufgrund der niedrigen Kosten für den Fernbus entschieden zu haben.

Der Grund, weshalb dennoch die meisten Teilnehmer für längere Strecken auf das eigene Auto zurückgreifen würden, ist die gute Erreichbarkeit von Zielen. Für 80 Prozent der Befragten ist dies ausschlaggebend. Ebenfalls wichtige Faktoren für die Auswahl des geeigneten Verkehrsmittels sind die Kosten, die Zuverlässigkeit, die Fahrtdauer sowie die Flexibilität. Während der Fernbus beim Preis die Nase vorn hat, muss er sich bei der Fahrtdauer in den meisten Fällen geschlagen geben. Wer mit der Bahn oder dem eigenen PKW fährt, ist in der Regel schneller unterwegs, wobei der Reisezeitvorteil der Bahn gegenüber dem eigenen Auto in vielen Fällen gering ausfällt. Auf einigen der zehn untersuchten Beispielstrecken sind Autofahrer sogar schneller unterwegs als mit dem Zug, so etwa auf der Fahrt von Berlin nach Dresden. Dafür schneidet das Auto jedoch aufgrund hoher CO2-Werte in der Kategorie Umweltschutz am schlechtesten ab, in welcher der Fernbus durch die geringsten Werte deutlich punktet. Dies nahmen die Experten in Zusammenhang mit den hohen Preisen als Grund dafür, die Fahrt mit dem eigenen PKW nicht zu empfehlen, wenn eine Fahrt mit dem Fernbus oder der Bahn ebenfalls möglich wäre.

Während der Fernbus insgesamt in Sachen Preis und CO2-Ausstoß auf dem ersten Platz liegt, kürte der VCD dennoch die Deutsche Bahn zum Gesamtsieger der Studie. Die hohen Preise begründet der Verkehrsclub mit den hohen Trassengebühren, die für die Nutzung des Schienensystems anfallen. Dies resultiere in einem Ungleichgewicht auf dem Markt, das mit der Einführung einer entsprechenden Maut für Fernbusse behoben werden könne. Bis dahin bietet das Nebeneinander von Bahn und Fernbus für Reisende im Fernverkehr einen entscheidenden Vorteil: Während preissensible Kundenschichten den Fernbus nutzen, können Reisende unter Zeitdruck weiterhin die Bahn nutzen. So findet sich für jede Art von Fahrgast das passende Angebot. (KH)

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